8. Malteser Fachkongress in Bonn

Oktober 2006, Bonn

Schirmherr Dr. Ingo Wolf, Innenminister des Landes NRW, lobt professionellen Einsatz der Malteser bei Notfalleinsätzen im In- und Ausland

Unter der Schirmherrschaft von Innenminister Dr. Ingo Wolf und der Ärztlichen Leitung von Dr. Michael Schaal (Malteser-Diözesanarzt) veranstaltete die staatlich anerkannte Rettungsassistentenschule der Malteser in Bonn am vergangenen Samstag, den 21.10.2006,  den 8. Malteser Fachkongress, der sich mit der Bewältigung von Großschadensereignissen und Neuerungen in der Notfallmedizin beschäftigte.

?Sie bereiten sich professionell auf Notfälle vor. Dafür investieren Sie enorm viel Zeit?, dankte Dr. Wolf den Maltesern im Saal des ?Hauses der Geschichte der BRD? in Bonn. Darüber hinaus bot der Minister weiterhin seine Unterstützung beim Ausbau des Bevölkerungsschutzes an.

Die Grosseinsätze der Malteser anlässlich, des Weltjugendtages 2005, der WM 2006, aber auch zuletzt beim Papstbesuch in Bayern haben gezeigt, dass das Ehrenamt der wichtigste Pfeiler der Hilfsdienste ist. ?Jeder der mit Planung und Neukonzeption von Grosseinsätzen betraut ist, sollte sich bewusst sein, dass in Zukunft das Ehrenamt noch viel größere Bedeutung haben wird?, sagte Benedikt Liefländer, Bereichsleiter der Malteser für Ausbildung, Katastrophenschutz und Rettungsdienst im Generalsekretariat in Köln. Liefländer kritisierte den Bund, der sich immer mehr aus der Verantwortung des Katastrophenschutzes verabschiedet und diese Aufgabe den Bundesländern überlässt.

Dr. Ingo Wolf hob in seiner Rede besonders die Leistung der Malteser in jüngster Vergangenheit hervor. So wurden durch die Malteser über 1000 Flüchtlinge aus dem Libanon nach Deutschland begleitet.

Zum Thema Großschadensereignisse diskutierten rund 180 Kongressteilnehmer. So referierten die Fachleute z. B. zur in NRW einheitlichen Patientenanhängekarte. Bei Großschadensereignissen fehlt häufig die nötige Infrastruktur und teilweise gibt es eine unüberschaubare Anzahl von Verletzten oder Erkrankten. Die ärztlich geleitete Einteilung der Verletzten in Sichtungskategorien soll gewährleisten, dass möglichst viele Patienten das Richtige zur richtigen Zeit am richtigen Ort erhalten. In einem ?Interaktiven Planspieltraining? konnten die Teilnehmer des Kongresses per Abstimmungskarte über die sinnvolle Vorgehensweise bei einem Großschadensereignis entscheiden.

Dr. Klaus Runggaldier warb für die Einführung von ?Algorithmen im Rettungsdienst?. Die 27 häufigsten Notfälle des Rettungsdienstes hat Dr. Runggaldier mit seinem Co-Autor Oliver Peters in dem gleichnamigen Buch in Algorithmen abgebildet. Ausgehend vom Eintreffen am Einsatzort bis zur Übergabe in der Klinik, erfassen die Algorithmen das Einsatzgeschehen. Wurden diese vom Rettungsdienstpersonal verinnerlicht, so helfen diese auch in schwierigen Notfallsituationen einen kühlen Kopf zu bewahren und den Patienten nach dem aktuellen Stand der Notfallmedizin zu versorgen. In weiteren notfallmedizinischen Fachreferaten wurden u.a. Neuerungen in der Behandlung von neurologischen und Kardio-pulmonalen Notfällen erörtert.

Am Ende des Kongresses dankte der stellvertretende Diözesanleiter der Malteser, Wilhelm Bischoff, besonders Dr. Michael Schaal für die Leitung und souveräne Moderation durch die Veranstaltung sowie den Organisatoren der Malteser Schule Bonn für die geleistete Arbeit. Gleichzeitig sprach Herr Bischoff eine Einladung für den 9. Malteser Fachkongress im Herbst 2008 aus.

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Bei Fragen oder Anregungen zum Kongreß steht der Schulleiter, Daniel Veldman, bereit [Kontakt]

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