Innenminister Dr. Ingo Wolf (Mitte rechts) und Präsident der Malteser, Johannes Freiherr von Heeremann (Mitte links), mit der neuen und alten NRW-Führungsspitze der Malteser
Innenminister Dr. Ingo Wolf (Mitte rechts) und Präsident der Malteser, Johannes Freiherr von Heeremann (Mitte links), mit der neuen und alten NRW-Führungsspitze der Malteser
Dezember 2008, Düsseldorf

Führungswechsel in NRW

Neuer Landesbeauftragter der Malteser will Landespolitik stärker in die Pflicht nehmen

Im Beisein von Innenminister Dr. Ingo Wolf fand Anfang Dezember in Düsseldorf ein Führungswechsel der Malteser in NRW statt. Wilderich Graf von Schall-Riaucour (Landesbeauftragter) und Benedikt Liefländer (Landesgeschäftsführer) wurden von Johannes Freiherr von Heereman, dem geschäftsführenden Präsidenten des Malteser Hilfsdienst e.V., nach 15 bzw. 20 sehr erfolgreichen Jahren abberufen.

Ihnen folgen Rudolph Erbprinz von Croy (52, Dülmen) und Oliver Mirring (42, Köln), die ihre Berufungsurkunden empfangen konnten. Erbprinz von Croy ist bereits seit 15 Jahren ehrenamtlicher Leiter der Malteser im Bistum Münster und seit 12 Jahren Vorsitzender des Regionalrates der Malteser in NRW. Mirring arbeitet seit fast 12 Jahren in Führungspositionen für die Malteser. Seit 2000 als Regionalgeschäftsführer in NRW.

"Mit dem neuen Führungsduo vereinen wir als Repräsentanten der Malteser gegenüber Kirche, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erstmals zwei zentrale Ansprechpartner für unser Haupt- und Ehrenamt", beschreibt Baron Heereman ihre Aufgaben. Damit solle die Kommunikation, Lobby- und Gremienarbeit der Malteser in NRW intern und extern noch effektiver werden. Graf Schall wird sich als Beauftragter des Malteser Hilfsdienst e.V. für die Volksrepublik China einem völlig neuen ehrenamtlichen Aufgabenbereich stellen. Benedikt Liefländer wird sich uneingeschränkt seinen Aufgaben als Bereichsleiter Notfallvorsorge der Malteser im Generalsekretariat widmen.

Erbprinz von Croy nutzte seine Antrittsrede als Landesbeauftragter und kündigte an, die Landespolitik in Zukunft stärker in die Pflicht nehmen zu wollen. "Wir bewegen uns im Bevölkerungsschutz und im Rettungsdienst in NRW auf dünnem Eis. Der Druck auf uns alle - vor allem aus Brüssel - ist groß". Er wünschte sich an Dr. Wolf gerichtet mehr Schutz der deutschen Hilfsorganisationen gegenüber der EU-Regelungswut, die den Bestand der Hilfsorganisationen gefährde. "Die aktuelle Situation mit der europaweiten Ausschreibungs und Vergabepraxis im Rettungsdienst, die uns seit mehreren Jahren in einen stellenweise schon ruinösen Preiskampf untereinander geführt hat, ist untragbar. Die Argumente der vergebenden Kreise und Kommunen, dass das EU-Recht diese Praxis vorsehe, teilen wir nicht".

Das Retten von Menschenleben dürfe kein wirtschaftlicher Wettbewerb werden. Den würden die Hilfsorganisationen verlieren. Aber dann verliere das Land auch seine engagierten Helferinnen und Helfer im Bevölkerungsschutz. Das könne nicht im Interesse der Öffentlichkeit sein, nicht einmal im Interesse der EU-Bürokratie. "Wir haben in Deutschland ein ehren- und hauptamtliches Organisationssystem im Bereich der Gefahrenabwehr, das europa- und weltweit einmalig ist. Schützen wir es!", appellierte der neue Landesleiter daher an den Innenminister.

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