Myanmar:

"Bitte nicht in blinden Aktionismus verfallen"

PRESSE-INFORMATION

Köln, 8. Mai 2008: Das Elend der Menschen in Myanmar nach der Zyklon-Katastrophe bewegt auch die Menschen im Erzbistum Köln. Erste Anrufer beim Malteser Hilfsdienst in Köln haben bereits ihre Hilfe angeboten. "Die Anrufer wollten für uns Kleidung und Medikamente sammeln", sagt Malteser-Sprecher Kai Vogelmann. Doch das sei absolut unnötig. "Die Betroffenheit darf jetzt nicht in blinden Aktionismus umschlagen", betont daher Vogelmann. Aufgrund der schwierigen politischen Situation, der Behinderung der Helfer durch die Militärregierung und die große Entfernung zu Myanmar könnten solche Hilfsgütersammlungen keine positiven Effekte für die Opfer der Katastrophe erzielen. Es sei auch nicht geplant, ehrenamtliche Helfer der Malteser aus dem Erzbistum Köln in die Katastrophenregion zu entsenden.

Es sei jetzt in erster Linie wichtig, dass die internationalen Helfer endlich freien Zugang zu allen Katastrophenregionen in Myanmar bekämen, fordert daher Vogelmann. "Laut Expertise unserer Helfer vor Ort könnte heute schon deutlich mehr Hilfe geleistet werden, wenn unsere Malteser-Kollegen in Myanmar in die Region rund um das Irrawaddy Delta reisen könnten. Die Regierung lässt unsere Mitarbeiter jedoch nicht hinein. Auch in die Projektgebiete rund um Yangon, in denen wir bereits vor dem Zyklon tätig waren, dürfen unsere internationalen Mitarbeiter nicht mehr fahren". Die Militär-Regierung müsse endlich zulassen, dass diesen Menschen geholfen werden könne.

Außerdem sei es wichtig, dass die Regierung die internationalen Hilfsorganisationen in die Planung der Hilfseinsätze und die Verteilung der Hilfsgüter einbeziehe. "Bisher konnten wir unsere Projekte in Myanmar selbst durchführen. Jetzt will die Regierung alle Hilfsgüter, die das Land erreichen, aus eigener Hand verteilen. Wenn das wirklich eintritt, würde das unsere Arbeit enorm behindern".

Malteser International, so Vogelmann weiter, versucht selbstverständlich weiter mit Nachdruck, Zugang zu allen Überlebenden zu bekommen. "Indem wir so viele Hilfsgüter wie möglich auf dem lokalen Markt einkaufen, können wir sicherstellen, dass unsere Hilfe auch wirklich bei den Bedürftigen ankommt und nicht für Propaganda-Zwecke entfremdet wird", beschreibt Vogelmann die Wichtigkeit von Geld- anstatt Sachspenden. Zudem könnten die lokalen Mitarbeiter der Malteser sich in den Regionen, in denen die Organisation schon bisher Projekte durchgeführt hat, frei bewegen und den Überlebenden Hilfe leisten. Malteser International arbeitet seit 2001 in Myanmar und verfügt dort über insgesamt drei Programmstandorte. Neben dem Länder- und Programmbüro in Yangon gibt es Programmbüros in der Wa Sonderregion II und im Northern Rakhine State.

Die Malteser sind Mitglied von Aktion Deutschland Hilft (ADH). Für die Opfer des Zyklons ist ADH dringend auf Spenden angewiesen: Spendenkonto 10 20 30, Bank für Sozialwirtschaft (BLZ 370 205 00), Kennwort: Zyklon Myanmar

Achtung: Service für die Redaktionen: Wir haben erste Bilder in einer Fotogalerie eingestellt. Diese Fotogalerie erreichen Sie hier: http://php.malteser.de/cpg133/thumbnails.php?album=198

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Redaktion Kai Vogelmann [Kontakt]

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