900 Menschen fanden Hilfe
Malteser-Sprechstunde hat sich etabliert und bewährt
PRESSE-INFORMATION
Köln/15. Februar 2008: In der Malteser-Sprechstunde für Menschen ohne Krankenversicherungsschutz in Köln wurden 2007 vom Malteser-Ärzteteam um Dr. Herbert Breker 390 Patienten behandelt. Das waren 20 Patienten mehr als 2006. Insgesamt nahmen seit Gründung der Sprechstunde im Sommer 2005 rund 900 Menschen ohne Krankenversicherungsschutz das Angebot der Malteser an. 17 Patienten mußten zur stationären Krankenhausbehandlung eingewiesen werden. Bei diesen Patienten bestand entweder eine dringliche Behandlungsindikation oder sogar eine lebensbedrohliche Erkrankung.
Unverändert hoch sei der Anteil der deutschen Patienten im Vergleich
zum Vorjahr gewesen. Trotz der geänderten Regelungen der
Krankenversicherungsbedingungen im Rahmen der Gesundheitsrefom gaben
viele der 98 Deutschen ohne Krankenversicherungsschutz (25 %) an, dass
sie nach wie vor über nicht ausreichende finanzielle Mittel zur
Begleichung der Kassenbeiträge verfügen würden. "Wir haben jeden
Deutschen auf die Möglichkeit der Wiederaufnahme in eine Krankenkasse
hingewiesen und die Wichtigkeit so einer Absicherung", so Dr. Breker.
Der Schweregrad der akuten Gesundheitsstörung bei Menschen ohne
Krankenversicherungsschutzt, die bei den Maltesern vorstellig werden,
wäre eindeutig höher als im Alltag einer normalen Praxis. "Es kann
nicht im Interesse der Menschen im Großraum Köln sein", betont Dr.
Breker, "dass Patienten mit schweren Erkrankungen keinen Zugang zu
ärztlicher Versorgung haben".
75 Prozent der behandelten Patienten bei den Maltesern waren Ausländer,
darunter 171 Menschen ohne geklärten Aufenthaltsstatus. Nichtdeutsche
Patienten mit legalem Aufenthaltsstatus waren Bürger aus EU-Staaten, in
Deutschland lebende Ausländer mit gültigem Aufenthaltsstatus, Besucher
mit gültigem Einreisevisum sowie Bürger aus Ländern ohne Visumpflicht.
"Auffällig", bemerkt Dr. Breker, "ist die relativ geringe Anzahl von
Patienten aus Ländern des Nahen und Mittleren Ostens, obwohl die mit
Abstand größten Einwanderergruppen im Kölner Raum aus diesen Ländern
stammen und es sich um Krisengebiete handelt". Denkbar wäre, dass es
innerhalb dieser Einwanderergruppen Netwerke gäbe, eventuell auch durch
niedergelassene Ärzte mit Migrationshintergrund, die Menschen aus
diesen Gebieten, die keine Krankenversicherung haben, Hilfe anböten.
Die Malteser-Sprechstunde könne und wolle nicht ein Ersatz für eine
hausärztliche Versorgung sein. Das Leistungsangebot beschränke sich
ausdrücklich auf primäre ärztliche Hilfe und Beratung bei akuten
Gesundheitsstörungen oder beunruhigenden körperlichen Symptomen. Einzig
die Finanzierung dieses rein ehrenamtlichen Angebotes sei schwierig. Da
die Patienten in der Regel mittellos seien, würden die Malteser für die
entstehenden Medikamente- und Behandlungskosten aufkommen. "Das geht
nur über Spenden. Für das laufende Jahr steht unsere Finanzierung aber
noch auf schwachen Beinen".
Zur Finanzierung der Medikamente und evtl. notwendiger
Krankenhausaufenthalte der Patienten haben die Malteser daher ein
Spendenkonten eingerichtet und bitten um Unterstützung: Malteser
Hilfsdienst e.V., KoNr. 490 490, BLZ 370 601 93 bei der Pax-Bank eG. Verwendungszweck MMM Köln.