Bloody Malti-Helfer Kevin Hauser (rechts) bereitet einen Verletztendarsteller vor.
Bloody Malti-Helfer Kevin Hauser (rechts) bereitet einen Verletztendarsteller vor.
Oktober 2009, Bad Honnef

Echt unheimlich - unheimlich echt

Honnefer „Bloody Maltis“ im Einsatz bei Großübung in Essen

In einem nächtlichen Einsatz haben 14 Spezialisten der Gruppe "Bloody Malti - realistische Unfall- und Notfalldarstellung" der Bad Honnefer Malteser erneut eine Großübung für die Einsatzkräfte von Berufsfeuerwehr, freiwilliger Feuerwehr und den stadtweit tätigen sechs Hilfsorganisationen in Essen mit ihrem Know-how begleitet.

Es galt rund 25 Schwerverletzte zu schminken und in ihre - zuvor in wochenlanger Arbeit entworfenen - Rollen einzuweisen. Anschließend mussten die Darsteller an ihren Platz gebracht werden. "Erst hier können Blut, Schweiß und täuschend echt schäumende Ätzwunden so präpariert werden, dass sie ihren vollen Effekt bei Eintreffen der Einsatzkräfte erzielen", erklärt Michael Bennemann, der Spezialist der Gruppe für Verätzungen im Gesichtsbereich." Insbesondere das Präparieren von Wunden im und am Auge erfordert größtes Vertrauen zwischen Darsteller und Schminker".

Im Vorfeld haben die Mitglieder der Gruppe wochenlang mit Gelatine, Folien, Wachteleiern, speziellen Chemikalien und Farben experimentiert, um optimale Ergebnisse für ihre Kunst zu erreichen. Insgesamt leisteten die über 20 aktiven Gruppenmitglieder dabei über 500 Arbeitsstunden.

Das Übungsszenario:

Das Übungsszenario fand in einem innerstädtischen Straßentunnel statt. Ein LKW-Fahrer eines Gefahrguttransports hatte die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und war in die Tunnelwand gefahren; mehrere Fahrzeuge kollidierten mit dem LKW, so dass der Gefahrgutbehälter leckschlug und die enthaltene Chemikalie austrat.

Dies wurde von der Gruppe Bloody Malti mit mehreren hundert Litern Gelatine dargestellt, die mehrere Tage zuvor in großen Kesseln gekocht worden war und in Kanistern abgefüllt auf ihre Verwendung wartete. Durch die Pyrotechniker der Feuerwehr Essen wurden mehrere Rauchkörper und Feuereffekte im Szenario positioniert, die die Orientierung im dicht verrauchten Tunnel für die Einsatzkräfte so realistisch wie möglich werden ließen.

"Wir können stolz auf unsere Leistungen sein. Mit jeder Übung wachsen die Erfahrungen der Gruppe, und steigert sich die Qualität. Das junge Team hat diesmal besonders seine Vielfältigkeit bewiesen, sowohl die komplexen Verletzungsmuster zu schminken als auch gleichzeitig mehrere junge Kollegen praktisch auszubilden - in Begleitung erfahrener Gruppenmitglieder mit mehr als zehnjähriger Erfahrung", so Rainer Stens, der Leiter der Gruppe. Einen Grundstein für diese praktische Ausbildung legt die theoretische Ausbildung bei den Treffen der Gruppe. „Hierzu sind auch jederzeit neue Leute willkommen, die sich für unsere Arbeit interessieren“, sagt Stens.

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