Die Malteserhelfer bei der Versorgung der über 80 zum Teil schwerverletzten Personen bei der Übung in Euskirchen.
Die Malteserhelfer bei der Versorgung der über 80 zum Teil schwerverletzten Personen bei der Übung in Euskirchen.
November 2009, Euskirchen

Großübung

Terror durch sechs maskierte und bewaffnete Täter

Eine großangelegte Übung fand nach vier Monaten Vorbereitungszeit statt.

Fünf Einsatzeinheiten, ein Patiententransportzug der Malteser, sowie mehreren Einheiten der Feuerwehr der Stadt und des Kreises Euskirchen beteiligten sich an der Einsatzübung am vergangenen Samstag.

Als Übungsobjekt diente die ehemalige Gehörlosenschule des LVR in Euskirchen. Hier konnte eine perfekte Großschadenlage simuliert werden. Übungsannahme war ein Terrorüberfall auf eine Gruppe von Gehörlosen mit Waffengewalt. In der Folge kam es zu 20 Toten und über 80 zum Teil Schwerverletzten, die durch Teams der Realistischen Unfalldarstellung aus Hövelhof und der Lotus-Gruppe aus den Niederlanden realitätsnah gestellt wurden. Diesen Aufwand hatten die Übungsorganisatoren bewußt gewählt um die Schadenlage  für die Übungskräfte nicht nur einsatztechnisch und körperlich sondern auch psychisch zu realitätsnah wie möglich darzustellen.

Nur wenige Minuten nach dem Einlaufen des Notrufs bei der Kreisleitstelle in Euskirchen rückten Notarzt, RTW und der erste Löschzug aus Euskirchen mit entsprechenden Fahrzeugen und Gerät am brennenden und verqualmten Einsatzort an. Die Menschenrettung unter Atemschutz und verbunden mit Löscharbeiten begann.

Die Schwerstverletzten wurden aus dem Gebäude gerettet und auf einem notdürftig eingerichteten  Platz – der später durch die Malteser Einsatzeinheit aus Neuss zur Verletztenablage eingerichtet und betrieben wurde – erstversorgt. Den zuerst eintreffenden Kräften war sofort klar, dass der örtliche Rettungsdienst mit dieser Schadenslage überfordert war und forderte weitere Kräfte zur Unterstützung an.

Aufgrund  der Vielzahl von Verletzten war ein unmittelbarer Abtransport in Krankenhäuser nicht möglich, sodass 4 weitere Einsatzeinheiten aus den Rhein-Erft-Kreis, der Stadt Köln, dem Oberbergischen Kreis und der Stadt Bonn zur Einsatzstelle beordert wurden. Aufgrund der Tatsache, dass bereits im Vorfeld der Veranstaltung durch eine Extremistengruppe auf einen möglichen Anschlag hingewiesen wurde, standen die Einsatzkräfte bereits in einer nahegelegenen Kaserne in Bereitschaft.

Neben einem Behandlungsplatz nach Vorgaben des Landes NRW war für die Nicht- und Leichverletzten ein Betreuungsplatz aufzubauen und zu betreiben. Die eingesetzten Einsatzkräfte arbeiteten Hand in Hand. Gegen 13:00 Uhr war der weitaus größte Teil der Verletzten versorgt und abtransportiert.

Ziel dieser Übung war es, die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Einsatzeinheiten und der Feuerwehr in einer Großschadenlage zu erproben. Insgesamt waren ca. 550 Einsatzkräfte, Verletztendarsteller und Leitungspersonal an der Übung beteiligt.

Zufriedenheit bei allen Kräften

Alle eingesetzten Kräfte waren mit dem Ablauf der Übung zufrieden. Die Führungs- und Einsatzkräfte wurden zum Teil bis an die Grenzen ihrer Leistungen beansprucht. Die festgestellten Mängel werden zusammengetragen, aufbereitet und den beteiligten Einheiten zur Verfügung gestellt.

Die Übung war eine optimale Vorbereitung auf  die für Anfang des kommenden Jahres geplante bundesweite Übung LÜKEX.

Ein besonderer Dank gilt dem Institut für Gefahrenabwehr GmbH aus St. Augustin, welches für die Übungsvorbereitung und -Durchführung mit verantwortlich war, so wie der Malteser Gliederung Euskirchen, die für die örtliche Organisation verantwortlich war.

Besonders hervorzuheben ist auch die Unterstützung der Feuerwehr des Kreises Euskirchen unter Leitung des Amtsleiters und Kreisbrandmeisters Udo Crespin. Nur durch den professionell dargestellten Feuerwehrpart und die hervorragende Zusammenarbeit konnte mit dieser großangelegten Übung dieses positive Ergebnis erreicht werden.

Als Gäste konnten neben einer Vertreterin der Bezirksregierung, Vertreter von benachbarten Gebietskörperschaften und der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) aus Ahrweiler begrüßt werden. (14.11.2009)

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Der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet über die Übung […]

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