Juli 2010, Rhein-Sieg-Kreis

Malteser versorgen Verletzte der Loveparade-Katastrophe

Eine dramatische Ausnahmesituation auch für erfahrene Helfer

Die Malteser aus dem Rhein-Sieg-Kreis waren gestern bei der Loveparade in Duisburg mit einem Notarzt und 34 Helfern im Einsatz, darunter 18 aus Siegburg, 15 aus Bad Honnef und zwei Meckenheimer Malteser.

Als mobile Unfallhilfsstelle und im Krankentransport eingesetzt gehörten sie zu den ersten Einsatzkräften, die die Opfer der Massenpanik versorgten, die gegen 17 Uhr in einem Straßentunnel unter dem Loveparade-Gelände entstanden war. Aus dem ganzen Erzbistum kamen während des Einsatzes viele Helfer dazu.

Zahlreiche Menschen waren verletzt worden, für etliche Schwerstverletzte gab es keine Rettung mehr. Der Malteser Hilfsdienst e.V. schrieb in einer ersten öffentlichen Stellungnahme nach dem Unglück: "Mit großer Betroffenheit haben die Malteser auf die Toten und Verletzten während der Loveparade reagiert. Die Malteser trauern um die Toten. Unser Gebet gilt auch den Angehörigen der Opfer."

Der Stadtbeauftragte der Bad Honnefer Malteser, Dr. Andreas Archut, leitete bei dem Sanitätseinsatz das Rhein-Sieg-Kontingent. An der Einsatzstelle galt es zunächst, zusammen mit den anderen Rettungskräften die Unfallstelle zu sichten und zu ordnen. Den Maltesern aus dem Kreis fiel die Aufgabe zu, Verletzte notfallmedizinisch zu versorgen und eine so genannte Verletztenablage einzurichten, in der Patienten ärztlich gesichtet, behandelt und schließlich ins Krankenhaus transportiert werden konnten.

 "Jeder von uns hat an seinem Platz sein Bestes gegeben und dazu beigetragen, die schlimme Lage in den Griff zu bekommen. Es war sehr bewegend zu sehen, wie Helfer aller Alters- und Erfahrungsstufen dabei professionell und effektiv zusammenwirkten." Spontan halfen auch Loveparade-Besucher mit medizinischen Kenntnissen mit. "Das hat uns und den Notfallbetroffenen sehr geholfen!" betont Archut. Die Malteser blieben an der Einsatzstelle, bis alle Verletzten versorgt und abtransportiert waren.

Der Einsatz stellte selbst für die erfahrensten Helfer eine dramatische Ausnahmesituation dar. Um eine professionelle Einsatzkräftenachsorge kümmerten sich daher bereits in Duisburg 20 Fachkräfte der Malteser aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis, die von den Meckenheimer Maltesern koordiniert wurden. Alle Sanitäter nahmen an einem ersten Nachgespräch teil. In den nächsten Tagen erhalten sie weitere Unterstützung bei der Aufarbeitung des Geschehenen.

Alle Helferinnen und Helfer sind inzwischen wohlauf in den Rhein-Sieg-Kreis zurückgekehrt. Die Ereignisse von Duisburg zeigen nach Überzeugung der Malteser, wie wichtig eine effiziente Notfallvorsorge ist. "Vielleicht ist ja das Gute an diesem schrecklichen Vorfall, dass er uns den Sinn unseres Tun und Handelns nachdrücklich in Erinnerung gerufen hat", zog Andreas Archut am Morgen nach dem Unglück Bilanz.

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