Helferinnen und Helfer des zweiten Teilszenarios bei der Übung LÜKEX.
Helferinnen und Helfer des zweiten Teilszenarios bei der Übung LÜKEX.
Januar 2010, NRW

Über 3.000 Beteiligte bei LÜKEX

Es ist die größte Katastrophenschutzübung in der Geschichte NRWs.

Bei der länderübergreifenden Krisenmanagement-Excercise/Übung (LÜKEX) des Bundes, die seit 2004 bereits zum vierten Mal stattfand übten am Mittwoch mehr als 3.000 Beteiligte den Katastrophenfall in zwei Teilszenarien.

Die Bunderepublik hat die Übung in Bayern, NRW, Schleswig-Holstein und Berlin bisher theoretisch durchgeführt. Das Land NRW hat sich nun entschlossen, auch praktisch zu üben.

Die Szenarien der Vollübung in NRW: ein Flugzeugattentat am Flughafen Köln/Bonn, ein Bombenanschlag am Flughafen Köln/Bonn, in Dormagen, Gummersbach und Lemgo.

Malteser aus dem Rhein-Sieg-Kreis im Katastrophenfall eines Terroranschlags
 
Die Malteser aus dem Rhein-Sieg-Kreis beteiligten sich an der Übung LÜKEX mit einem Kontingent von rund 30 Helfern. Das angenommene Szenario am Mittwochvormittag: ein Terroranschlag auf ein gelandetes Flugzeug mit zahlreichen Verletzten und Augenzeugen, die betreut werden müssen.

Unter der Leitung der Zugführer Frank Ruppert (Bad Honnef) und Stefan Feck (Bornheim) beteiligten sich die Malteser-Sanis am Aufbau eines standardisierten "Behandlungsplatzes", an dem stündlich 50 Patientenärztlich gesichtet und medizinisch behandelt werden können. Gemäß der Konzeption der Notfallvorsorge stellten die Malteser aus Bad Honnef die Eingangssichtung des Behandlungsplatzes, die Bornheimer Malteser kümmerten sich um die Ausgangssichtung. Die Lohmarer Malteser nahmen
mit einem Techniktrupp an LÜKEX teil.

Neben Überprüfung der fachlichen Kompetenz der ehrenamtlichen Helfer ging es darum, das reibungslose Zusammenspiel der Hilfsorganisationen zu üben. "Das hat wunderbar geklappt", bilanzierte Frank Ruppert am Abend. "Das viele gemeinsame Üben hat sich gelohnt!" Regelmäßig finden organisationsübergreifende Übungen statt. Zuletzt waren alle Organisationen bei einer Bombenentschärfung im Rhein-Sieg-Kreis im "Echteinsatz", um eine große Zahl von Evakuierten zu betreuen.

Malteser im Rhein-Kreis Neuss im Einsatz bei Explosion einer „schmutzigen Bombe“

Auch dieses Szenario klingt verheerend: Im Rahmen einer Reihe terroristischer Anschläge explodiert am Mittwochabend während eines Spiels der Handball-Bundesliga eine „schmutzige Bombe“ im Sportcenter des TSV Bayer Dormagen. Rund 40 Personen werden zum Teil lebensgefährlich verletzt und mit einem giftigen chemischen Gemisch kontaminiert.

Die Bewältigung dieses Großschadensereignisses bedeutet Großalarm für die Malteser aus Dormagen und Neuss und viele weitere Rettungskräfte aus dem Kriesgebiet: In Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und den Johannitern sind elf Dormagener Malteser im Dekontaminationsplatz „V-Dekon 50 NRW“ eingesetzt. Ihre Aufgabe ist es, Patienten mit einem speziellen Reinigungsmittel die Giftstoffe vom Körper zu waschen und gleichzeitig lebenserhaltende Maßnahmen durchzuführen. Um sich nicht selbst dem Gefahrstoff auszusetzen, tragen Sie dabei umluftabhängige Gebläsefilteranzüge.
 
Die vom Giftstoff befreiten Patienten werden vom Dekontaminationsplatz umgehend zum Behandlungsplatz weitertransportiert. Dort sind u. a. ein Gerätewagen Sanitätsdienst und ein Rettungswagen der Neusser Malteser sowie ein weiterer Rettungswagen der Dormagener Malteser eingesetzt. Die insgesamt elf Helfer - darunter zwei Notärzte - haben bei einsetzendem Schneefall ein großes Behandlungszelt errichtet und kümmern sich um den Wärmeerhalt und die weitergehende medizinische Versorgung der Patienten, bis ihre Transportfähigkeit hergestellt und ein geeignetes Rettungsmittel sowie Krankenhausbett organisiert sind.
 
Nachdem alle Patienten abtransportiert sind, kehren die Malteser um 2:00 Uhr zurück in ihre Dienststellen. Die Bilanz von Leiter Einsatzdienste Patrick Farrenschon fällt am Ende positiv aus: „Die LÜKEX war für uns eine gute Gelegenheit, den neuen Dekontaminationsplatz mal unter realistischen Bedingungen im Zusammenspiel mit dem Behandlungsplatz zu erproben. Vieles hat schon sehr gut funktioniert, aber wir haben auch erkannt, an welchen Stellen noch Verbesserungen möglich sind“.

Aus der Diözese Köln waren neben dem Rhein-Sieg-Kreis und dem Rhein-Kreis-Neuss noch Malteser aus dem Oberbergischen Kreis, Köln, Bonn, Euskirchen, dem Rhein-Erft-Kreis, dem Rheinisch-Bergischem-Kreis, Leverkusen und Mettmann im Einsatz. (27.01.2010)

Kontakt zum Katastophenschutzreferent der Diözese Köln, Oliver Röhrs [...]

 

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