Die zufriedene Hausnotrufkundin Gisela Gort aus Leverkusen hat mit 86 Jahren ihr erstes Buch mit Alltagsgeschichten und mumorvollen Missgeschicken
herausgegeben. Foto: Malteser Leverkusen
Die zufriedene Hausnotrufkundin Gisela Gort aus Leverkusen hat mit 86 Jahren ihr erstes Buch mit Alltagsgeschichten und mumorvollen Missgeschicken herausgegeben. Foto: Malteser Leverkusen
Juli 2011, Leverkusen

Ungewöhnliches Dankeschön an die Malteser

Mit 86 Jahren das erste Buch veröffentlicht

Ungewöhnliche Post erhielten jetzt die Malteser aus Leverkusen. Gisela Gort, seit 1999 Hausnotrufkundin der Malteser, schickte Dienststellenleiter Tim Feister ein langes Gedicht als Dank für einen Einsatz, der schon über ein Jahr zurück liegt.

„Frau Gort hatte vergessen, beim Verlassen ihrer Wohnung den Aus-Knopf  an ihrer Hausnotrufstation zu drücken. Daraufhin setzte unsere Zentrale bei der routinemäßigen Überprüfung des Status der Kundin das gesamte Programm zur Rettung der vermeintlich in großer Gefahr schwebenden Dame in Gang“, so Feister. Als Gisela Gort nichts ahnend Stunden später wohlbehalten nach Hause kam, hatte sie niemanden der Retter angetroffen.

„Ich habe überhaupt nicht bemerkt, dass jemand in meiner Wohnung war. Nur komisch war es, dass in meinem Flur auf der Erde ein großer Zettel von den Maltesern lag“, beschreibt Gisela Gort die Situation an diesem Tag. Erst Stunden später erfuhr sie von ihrer Nachbarin, was sich vor und in ihrer Wohnung abgespielt hatte. „Ich war dermaßen überrascht über diesen Aufwand“. Die Höflichkeit und Sorge der Einsatzkräfte hatten einen so großen Eindruck hinterlassen, dass Gisela Gort diese Erfahrung in ein langes Gedicht zusammenfasste.

Alltagsgeschichten und Missgeschicke humorvoll aufbereitet

Und nicht nur das. Die 86-jährige hat vor vier Wochen ihr erstes Buch mit  lustigen Geschichten und kleinen Gedichten über den Alltag einer Seniorin veröffentlicht. „Die Geschichte hinter dieser Geschichte hat uns sehr gerührt“, beschreibt Feister seine Gefühle. Zum einen komme es nicht so häufig vor, dass ein Dank in solch einer Form ausgesprochen würde. Zum anderen bewundere er Gisela Gort, die mit 86 Jahren so eine Lebens- und Schaffenskraft ausstrahle.

Vor drei Jahren lernte Gisela Gort zufällig einen Wissenschaftler aus Lomé in Togo kennen. Auch wenn sie sich nur einmal im Jahr kurz sehen, halten Sie mit Emails und Briefen regelmäßig Kontakt. „Er schreibt mir mindestens zwei Briefe in der Woche, ganz altmodisch, aber so entzückend“. Diese tiefe Freundschaft hätte ihr einen neuen Frühling geschenkt, sagt Gisela Gort euphorisch. Seit dieser Zeit sei sie aufgeblüht und voller Tatendrang.

„Erlebtes“

Damals begann sie auch zu schreiben. Alltagsgeschichten und Missgeschicke humorvoll aufzubereiten, eben auch ihre Begegnung mit den Maltesern. Ihre Tochter Friederike schließlich war es, die ihr vergangenes Jahr vorschlug, ein Buch daraus zu machen. Mutter und Tochter setzten das Projekt in die Tat um und das Ergebnis liegt nun auf dem Wohnzimmertisch von Gisela Gort. Sie hat ihr Buch „Erlebtes“ (200 Seiten, 12,90 Euro) unter ihrem Mädchennamen Gisela Führer veröffentlicht.

Reich würde sie mit diesem Buch nicht. Das sei ihr auch nicht so wichtig.  Sie sei durch die Freundschaft mit ihrem fernen Wissenschaftler reich beschenkt worden. Und schreiben würde sie auch weiterhin, so dass ein weiteres Buch nicht ausgeschlossen sei. Und die Sicherheit in ihren eigenen vier Wänden würden ihr die Malteser mit dem Hausnotruf geben. (14. Juli 2011)

Kontakt zu den Maltesern in Leverkusen […]

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