Hilfe fand Familie Krivonozov bei Dr. Franz-Josef Schuy in der Sprechstunde der Malteser Migranten Medizin. Foto: Malteser Köln.
Hilfe fand Familie Krivonozov bei Dr. Franz-Josef Schuy in der Sprechstunde der Malteser Migranten Medizin. Foto: Malteser Köln.
April 2013, Köln

Kostenlose Hilfe für Menschen ohne Krankenversicherung

Die Malteser Migranten Medizin gefragt wie nie

Elena ist im zweiten Lebensjahr. Eigenständig gelaufen ist sie noch nie. Das kleine Mädchen leidet an einer Fehlstellung ihrer Füße – sie hat Klumpfüße. Ihre Eltern flüchteten vor zwei Jahren aus Bulgarien erst nach Griechenland und letztlich nach Deutschland, wo sie nun in Köln legal leben.

Die kleine Familie Krivonozov besitzt keinen Krankenversicherungsschutz, was sie an einer notwendigen Operation an den Füßen Elenas hindert. Aber nur der teure ärztliche Eingriff kann dem kleinen Mädchen ein halbwegs eigenständiges, unbeschwertes und mobiles Leben garantieren. So wie 1.301 Patienten im Jahr 2012, suchte auch Familie Krivonozov die Malteser Migranten Medizin (MMM) in Köln auf.       
 
1.300 Behandlungen im vergangenen Jahr

Damit lag die Zahl der Menschen, die das ehrenamtliche Angebot der Ärzte wahrnahmen, um knapp 100 Patienten mehr als noch im Vorjahr. Sogar die räumliche Kapazität wurde erweitert. „Nach sieben Jahren erfolgreicher Arbeit hat sich im achten einiges verändert. Wir sind innerhalb des Malteser Krankenhauses St. Hildegardis umgezogen“, so Projektleiterin Isabella Freifrau von Wrede. „Die steigenden Patientenzahlen machten einen Umzug ins Haus Rita, in die hellen und freundlich gestalteten Räume notwendig“.  

Kindersprechstunde wurde erweitert

Und so kamen auch die kleine Elena und ihre Eltern erstmals in die Kindersprechstunde in die neuen Räume. Kinderspiele und Kinderkunstwerke an den Wänden haben den steril wirkenden Räumen längst eine angenehme Atmosphäre geschenkt. 497 Kinder (271 Jungen und 226 Mädchen) wurden im vergangenen Jahr vorstellig – 23 weniger als im Vorjahr. „Meine drei Kinderarztkollegen und ich habe die meisten kleinen Patienten wegen Atemwegserkrankungen, Zahn- oder HNO-Erkrankungen behandelt“, berichtet Dr. Franz-Josef Schuy, der wie seine Medizinerkollegen ehrenamtlich für Menschen ohne Krankenversicherung in diesem Projekt arbeitet. „122 Kinder haben im zurückliegenden Jahr von uns eine Schutzimpfung erhalten. Diese Impfungen, bei der wir eine gute Unterstützung durch das Gesundheitsamt erfahren, ist sehr bedeutsam, damit hierzulande längst zur Seltenheit gewordene Krankheiten wie Masern, Röteln oder Kinderlähmung  nicht neu aufflammen“, so der Kinderarzt.           

Zahnarzt kommt zwei Mal in der Woche

Seit September 2012 verstärkt ein Zahnarzt zwei Mal in der Woche das Team. Durch fachgerechte Umbaumaßnahmen ist ein vollständig eingerichteter Zahnarztraum entstanden, indem in den ersten Monaten bereits 89 Patienten behandelt wurden.

„Unsere Patienten sind Migranten mit verschiedenen Aufenthaltstatus meist aus den EU-Ländern aber auch aus Afrika und Osteuropa oder Menschen ohne Krankenversicherung, zunehmend auch Deutsche“, so der ärztliche Leiter von MMM, Dr. Herbert Breker. „Menschen, die die Sprechstunde aufsuchen, sind oftmals schon durch jedes soziale Raster gefallen. Sie haben in ihrem Leben schon viel erlebt und auch ertragen müssen.

Unser Augenmerk liegt bei unserem Engagement nicht auf die Chipkarte, sondern auf das Bedürfnis und den Notfall, mit dem die Patienten zu uns kommen“.

Das Schicksal der kleinen Elena aus Bulgarien bleibt weiter offen. Die Kosten für die wichtige Operation können die Eltern nicht tragen. Die Malteser Migranten Medizin ist auf Spenden für Elena und die weiteren Patienten angewiesen. „Ich bitte sie, uns auch in diesem Jahr zu unterstützen. Nur so können wir auch weiterhin eine Notfallbehandlung für Menschen ohne Krankenversicherung in Köln aufrechterhalten“, appelliert die Projektleiterin Isabella Freifrau von Wrede.   

Spendenkonto: 490 490,
BLZ 370 601 93, Pax-Bank eG,
Stichwort: MMM

Der ausführliche Jahresbericht 2012 steht zum Download zur Verfügung […]

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